Eine Landkarte mit dem Titel "Golf von Amerika" aus dem Oval Office im Weißen Haus, Washington

"Golf von Amerika" Mexiko verklagt Google wegen Namensänderung

Stand: 10.05.2025 01:04 Uhr

Google nennt den Golf von Mexiko in seinen Karten teilweise "Golf von Amerika". Damit folgt der Techkonzern einem Dekret von US-Präsident Trump. Doch Mexiko pocht auf seine Namensrechte und hat nun Klage eingereicht.

Wegen der Namensänderung des Golfs von Mexiko in den "Golf von Amerika" im Onlinedienst Google Maps hat Mexiko das US-Unternehmen Google verklagt. "Die Klage wurde bereits eingereicht", sagte die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum bei einer Pressekonferenz.

Die Präsidentin erklärte nicht, wann und bei welchem Gericht die Klage erstattet wurde. Google äußerte sich nicht zu dem Verfahren.

Das mexikanische Außenministerium hatte den Techkonzern zuvor schriftlich aufgefordert, mexikanische Hoheitsgewässer nicht als "Golf von Amerika" zu bezeichnen.

Sheinbaum fordert strenge Auslegung des Trump-Dekrets

Sheinbaum forderte Google auf, sich an den Wortlaut des Dekrets von US-Präsident Donald Trump zu halten, mit dem im Januar die Namensänderung veranlasst worden war. Nach der Argumentation Sheinbaums beziehe sich die Anordnung Trumps nur auf den Kontinentalsockel, der zu den USA gehört. "Die US-Regierung nennt nur den Teil auf dem US-Kontinentalsockel Golf von Amerika, nicht den gesamten Golf, weil sie dafür nicht die Befugnis hätte", sagte die Präsidentin. Google solle es ebenfalls so handhaben.

Nach Trumps Dekret hatte Google, das zu dem Mutterkonzern Alphabet gehört, im Februar die Namensänderung in seinem Kartendienst veranlasst. Kunden in den USA sehen seitdem die Bezeichnung "Golf von Amerika", Kunden in Mexiko Golf von Mexiko und Kunden im Rest der Welt beide Bezeichnungen. Das ist laut Google bei umstrittenen Ortsnamen so üblich.

Am Donnerstag hatte das US-Repräsentantenhaus einem Gesetzesentwurf für die Namensänderung zugestimmt. Im Senat dürfte der Entwurf jedoch durchfallen, da dort Stimmen der Demokraten nötig sind. Der Entwurf weist die US-Bundesbehörden an, ihre Dokumente und Karten entsprechend der Namensänderung anzupassen.

Google will unparteiisch sein

Mexiko, andere Länder und internationale Organisationen müssen die amerikanische Umbenennung nicht anerkennen. Googles Vizepräsident für Regierungsangelegenheiten und öffentliche Ordnung, Cris Turner, schrieb in einem Brief, den Sheinbaum im Februar veröffentlichte, das Unternehmen nutze die Bezeichnung "Golf von Amerika", um langjährige Richtlinien unparteiisch und einheitlich in allen Regionen umzusetzen. Der Golf von Mexiko trägt seinen Namen seit mehr als 400 Jahren.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 10. Mai 2025 um 02:00 Uhr.

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