Ein Eurofighter der Bundeswehr startet vom Stützpunkt in Laage bei Rostock zu einem Flug. (Themenbild)

Mecklenburg-Vorpommern 75 Meter über dem Boden: Kampfjets trainieren über MV

Stand: 20.05.2025 12:55 Uhr

Künftige Fluglehrer der Luftwaffe trainieren drei Wochen lang extreme Tiefflüge über Teilen Mecklenburg-Vorpommerns. Dabei fliegen sie zum Teil in minimalen Höhen von nur 75 Metern. Der Lärm könnte Menschen und Tiere erschrecken.

Von Juliane Mau

Diese Flugmanöver sind nur mit Sondergenehmigungen erlaubt: Tiefflüge von Tornados und Eurofightern, nur 75 Meter über der Erdoberfläche. Kleinste Fehler könnten große Folgen haben. In den kommenden drei Wochen könnten diese Manöver über Mecklenburg-Vorpommern zu beobachten sein. Das hat die Luftwaffe angekündigt. Im Zuge ihres sogenannten Waffenlehrerlehrgangs werden es die künftigen Fluglehrer trainieren.

Extrem geringer Abstand zum Boden

Normalerweise sind in Deutschland nur Tiefflüge bis zu 300 Metern erlaubt. In Ausnahmefällen können auf Antrag Flüge in Höhen bis zu 150 Metern genehmigt werden. Nun wird dieser Sicherheitsabstand für Ausbildungszwecke noch einmal halbiert. Dieser extrem geringe Abstand zum Boden führt zu plötzlich auftretendem Lärm. Der könnte Menschen und Tiere erschrecken, das sei nicht beabsichtigt, aber unvermeidbar.

Tiefflugmanöver Teil der Fluglehrerausbildung

Grund für diese Übung: Die Bundeswehr trainiert unter dem Motto "train as you fight". Heißt: Es müssen alle Manöver trainiert werden, die in einem Kampf üblich sind. Seitdem die sogenannte Landes- und Bündnisverteidigung wieder in den Fokus gerückt ist, sei das Grundsatz der Pilotenausbildung, heißt es von der Luftwaffe. Es brauche einsatzbereite Luftfahrzeugbesatzungen. Und es brauche Lehrer, die diese Besatzungen ausbilden. Unter anderem am Standort Laage findet diese Ausbildung statt. Jeweils zwei Jahre dauert ein Waffenlehrerlehrgang. Ein Teil davon ist das Tiefflugmanöver.

Teile Mecklenburg-Vorpommerns werden überflogen

Als Zeitraum für diesen Ausbildungsteil nennt die Luftwaffe Mittwoch, den 21. Mai bis Dienstag, den 27. Mai - jeweils tagsüber an den Werktagen. Weitere Flüge könnten auch am 5. und 6. Juni stattfinden. Dabei sollen neben dem Harz und Ostwestfalen auch Teile Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns überflogen werden. Welche Gebiete es konkret sind, das bleibt offen, denn auch diese Ungewissheit ist Teil der Ausbildung.

Starts und Landungen auf Flughafen Laage

Klar sei nur, dass Starts und Landungen auch in Laage stattfinden. Laut Luftwaffe seien Gebiete betroffen, die schon länger nicht beflogen wurden. Großstädte, Kernkraftwerke und Industrieanlagen sind von der Übung ausgenommen. Für Fragen rund um den militärischen Flugbetrieb hat das Luftfahrtamt der Bundeswehr ein Bürgertelefon eingerichtet. Die Nummer lautet 0800-8620730. Ein Anruf ist kostenlos.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 20.05.2025 | 06:30 Uhr

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